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Spielen geht immer - Egal ob man arm oder reich ist!

Dass Intensivbetten und Personal in deutschen Kliniken kaputt gespart werden ist schon seit Jahrzehnten kein Geheimnis mehr. Skandalös wird es jedoch, wenn, aufgrund solch Fahrlässigkeit, Patienten dadurch ihre Gesundheit gefährden müssen. Dies zeigt sich u.A. in der psychiatrischen, katholischen Klinik der Krankenhauskette Ameos deutlich. Ein Erfahrungsbericht von LetsPlayEgamer und mir.

Nach minutenlanger Diskussion, ob der Notdienst sich um meinen Freund kümmern sollte, weil er ungeimpft ist, wurde mein Freund letztendlich nach völliger Desillusionierung, einem schmerzendem Knie und Suizidgedanken ins psychiatrische Krankenhaus der Firma Ameos gebracht.

Als er dachte, dass er dort gut versorgt werden würde, wurde er leider bald eines Besseren gelehrt: Die Klinik ist massiv überlastet, alle Betten sind belegt und das Personal so kaputtgespart, dass eine benötigte, individuelle Behandlung des Patienten unmöglich macht. Dadurch besteht verständlicherweise die Gefahr, dass die Patienten sich nicht nach eigentlichen Gesundheitsstandards rehabilitieren können.

Besonders brisant: Selbst in diesen Zeiten mussten sogar neue Krankenhäuser schließen. Ein Bericht von ver.di macht es deutlich.

Auch hat mein Freund festgestellt, dass zwar in der Klinik die Corona-Auflagen eingehalten wurden, jedoch ziemlich viele Hygienemängel nachzuweisen hat. Die Folge sind Krankenhauskeime, die den Gesundheitszustand der Patienten erheblich verschlechtern können oder gar zum Tod führen.

Hier ein aktueller Beitrag der AOK.

Selbst bei empfindlichen Tätigkeiten wie bei der Blutabnahme wird kein Hehl bzgl. Hygiene gemacht: Während einerseits mit Schutzmaske und Handschuhe gearbeitet wird, so werden Blutspritzer über die Decke oder dem Bettlaken des Patienten verteilt. Daraufhin wurde mein Freund vom Personal ausgeschimpft, weil sie seine Vene nicht finden konnten und er, durch das mehrmalige Zustechen, Schmerzen hatte.

Auch Diebstahl scheint hier an der Tagesordnung zu sein: Man mietet sich für 5 € bar (wenn man kein Geld abheben konnte, hatte man einfach Pech gehabt!) einen viel zu kleinen Spind, den man verstecken muss. Doch das hat den Zimmernachbar meines Freundes nicht davon abgebracht, die Zahnbürste meines Freundes zu verwenden! Doch statt, dass das Pflegepersonal etwas dagegen unternommen hatte, haben sie dieses Fehlverhalten als normal abgestuft und den Sachverhalt weiter ignoriert.

Bedauerlicherweise bekam mein Freund einen Zimmernachbar, der zuvor in einer geschlossenen Einrichtung war. Diese Person war besonders schwierig, da er, aufgrund seiner psychischen Erkrankung komplett in seiner eigenen Welt war und auch durch sein Verhalten andere Mitbewohner in Mitleidenschaft gezogen hat: So hat er stündlich das Badezimmer mit Spucke, Erbrochenem, Urin und Kot verdreckt, sodass es beinahe für meinen Freund unmöglich war, sich auf die Toilette hinzusetzen. Das wurde auch den entsprechenden Pflegern mitgeteilt, jedoch ignorierten sie dies und gingen weiter ihren geregelten Tätigkeiten nach. Zudem lag mein Freund in einem Zimmer aus vollgekrümelten Keksen, Chips und Brotkrümeln, die von seinem Zimmernachbar hinterlassen worden war und nicht wieder vom Personal gereinigt wurden. Auch stank, trotz offenem Fenster, aufgrund des verdreckten Badezimmers ziemlich stark nach Schweiß, Erbrochenem, Kot und Urin, sodass es unmöglich war sich entspannen zu können. An Schlaf war nicht zu denken, da sein Zimmernachbar bis 2 Uhr nachts laute Musik aus seinem Handy abgespielt hatte und niemand vom Personal ihn beruhigen wollte.

Auch bei den Therapieplänen gibt es deutliche Mängel: Zwar sind die Therapien gut gewesen, jedoch wurde die Anwesenheit nicht von den meisten Therapeuten auf den Therapieplänen abgehakt, sodass man mit der Befürchtung leben musste, sich vom Chefarzt Vorwürfe bzgl. angeblich fehlender Anwesenheit der Therapiesitzungen anzuhören. Des Weiteren wurden individuelle Therapien komplett aus dem Programm entfernt. Stattdessen werden mehrmals Gruppentherapien eingesetzt und abgefrühstückt, sodass man sich selbst nicht mehr individuell frei entfalten kann und einfach nur noch eingeschüchtert ist. Dadurch wurde systematisch auf die Schwerbehinderung meines Freundes (Spinale Muskelatrophie) keine Rücksicht genommen, sodass er teilweise einige Sitzungen nicht vernünftig mitmachen konnte.

Trotz der oben genannten Kritikpunkte waren größtenteils die Therapiesitzungen, laut Aussagen meines Freundes sehr gut, effektiv und nachvollziehbar. Doch diese Erfolgserlebnisse wurden schnell durch das strenge und dominierende Verhalten der Ärzte und Schwestern wieder zunichte gemacht. Es war sogar so kontraproduktiv, dass sich dadurch die schizotypische Persönlichkeitsstörung meines Freundes verschlechtert hat.

Doch neben der Belastung und des Personalmangels im Krankenhaus gibt es ein weiterer Kritikpunkt, den man nicht ignorieren sollte. Besonders wenn man als Ungeimpfter behandelt wird:

Denn von Empathie und Mitgefühl fehlt jegliche Spur. Stattdessen herrschen dort Dominanz, Betrügereien und strenge Disziplin wie aus vergangenen Zeiten. Dass depressive Menschen eine entsprechende Tagesstruktur benötigen, ist natürlich förderlich und nachvollziehbar. Wenn man aber morgens wie bei der Bundeswehr unwürdig und rücksichtslos geweckt wird, ist das für Depressionskranke ein ziemlich schweres Unterfangen, da sie bereits selbst mit sich im Konflikt stehen, ob sie überhaupt noch aufstehen sollen. Diese Menschen haben durch sämtliche Trauma und Schicksalsschläge jegliche Hoffnung und Lebensmut verloren, sodass man als Pflegepersonal zumindest wissen müsste, wie man empathisch gegen solche Erkrankungen vorgeht.

Diskretion und Privatsphäre scheinen für viele Schwestern ein Fremdwort zu sein: Denn mein Freund bekam auch mal mit, wie sie sich lauthals über ihn und auch über andere psychisch kranke Patienten lustig gemacht haben. Wenn jemand kein Handy besaß, musste derjenige kurz in den Gemeinschaftsraum für ein paar Minuten telefonieren. Dieser Gemeinschaftsraum war für jeden zugänglich, sodass jeder der dort herumlief mit lauschen konnte.

Doch auch ungeimpfte Besucher bleiben nicht von der Diskriminierung verschont: Nachdem geeinigt wurde, dass wir uns in unserer Besuchszeit draußen treffen dürfen, wurde ich dann 3 Tage später immer wieder von der Pforte mit neuen Ausreden versucht, mich von meinen Freund zu distanzieren.

So wurde erstmal behauptet, ich würde außerhalb der Besuchszeit auftreffen, obwohl ich laut Therapieplan meines Freundes, durchaus während meiner Besuchszeit dort auf der Klinik angetroffen war. Nachdem ich dies am Schalter belegen konnte, haben sie mich am nächsten Tag fast ca. 1 1/2 Stunden warten lassen, um mir dann mitzuteilen, dass mein Freund mich nicht besuchen wollte! Diese Aussage war aber, laut meinem Freund, gelogen, da er von den Schwestern nicht informiert wurde! Als ich am nächsten Tag meinen Freund besuchen wollte, hat mich die Dame an der Pforte kritisiert ich hätte nicht die Berechtigung dieses Komplex zu betreten, weil ich ungeimpft sei. Diese Information habe ich jedoch von Anfang an nicht vorenthalten, sondern direkt an der Klinik mitgeteilt! Als ich ihr gesagt habe, dass ich täglich 1 – 1 1/2 Stunden Fußmarsch hinter mir lasse, um meinen Freund zu besuchen und dass ich seit Monaten kein Handyvertrag mehr habe, hat sie mir letztendlich den Besuch gestattet.

Am nächsten Tag kam jedoch die größte Frechheit: Ich besuchte meinen Freund und nach der mehrmaligen Diskussion der letzten Tage, ob ich meinen Freund besuchen darf, war es dieses Mal anders – Zwar habe ich meinen Freund sehen können, allerdings wurde mein Freund deswegen mit Essensentzug bestraft!

Als wäre man in einem Gefängnis.

Bzgl. der Situation des Amtsgerichts und des Vermieters hat die Klinik meinen Freund angelogen, da behauptet wurde, dass seine Grundsicherung die Prozesskosten meines Freundes übernehmen und er vom Vermieter seine Wohnungsschlüssel wiederbekommen würde.

Dieser Sachverhalt ist bis heute nicht eingetreten und mein Freund wartet immer noch weiterhin auf die Herausgabe des Wohnungsschlüssels durch den Vermieter.

Auch sprechen die Google-Rezensionen Bände, sodass wir diese o.ä. Problematiken durchaus unterstreichen würden!

Auch haben wir ein Stream zu diesem Thema gemacht, den wir euch nicht vorenthalten möchten!

Diese Art von Behandlungen sind u.E. mehr als skandalös, da Patienten gesundheitliche Pflege und Hilfe in der Rehabilitierung benötigen und nicht wie Gefängnisinsassen behandelt werden sollten. Zwar können wir durchaus die Überforderung des Personals verstehen, jedoch sollte man den Frust nicht an denen auslassen, die am Wenigsten für die Ignoranz dieser gescheiterten Politik können!

Ich denke wir können sehr wohl für uns alle (sei es durch die Perspektive des Personals als auch der Patienten) reden, dass wir es gutheißen würden, wenn wir die Anerkennung bekommen, die wir uns mit unserem Fleiß verdient haben! Von daher setzt euch zum Wohle aller – nicht nur zum Wohle der Patienten, sondern auch zu eurem Wohle als Fachpersonal – ein und unternimmt etwas gegen diese Unterdrückung. Denn wir möchten arbeiten, um zu leben!

Von KaiRinoA

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